Informationen zur FSME
(Frühsommer- Meningoencephalitis)
Die Frühsommer- Meningoencephalitis ist eine durch einen Virus verursachte Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarkes. Sie wird durch virustragende Zecken übertragen.
Diese kommen in Endemiegebieten vor, welche räumlich begrenzt sind.
Bisher bekannte FSME-Endemiegebiete in der Bundesrepublik liegen in Bayern südlich der Donau und im Inntal, in Baden-Württemberg am Bodensee und in einigen Schwarzwaldtälern, in den Seengebieten und Flusstälern der neuen Bundesländer. Endemiegebiete gibt es ferner in Österreich, Ungarn, Südschweden, Kroatien, Polen, Tschechei, Slowakei.
Nicht jede Zecke in einem Endemiegebiet ist Virusträger! (geschätzt wird jede 20. bis 500. Zecke je nach Gebiet) Das FSME-Virus braucht zur Vermehrung Nagetiere (Mäuse, Hamster, Ratten, Kaninchen). Deshalb liegen die bekannten FSME-Gebiete in aller Regel an Bach- und Flußauen, außerdem Waldränder mit angrenzenden Wiesen, Waldlichtungen, Schonungen mit Unterholz und Hecken, Wälder die eine gut entwickelte Krautschicht aufweisen (Farne usw.)
Der Krankheitsverlauf ist in zwei Drittel der Fälle mit einer Grippe vergleichbar.
Bei einem Drittel kommt es in der zweiten Krankheitsphase zu der Erkrankung des Zentralen Nervensystems, davon heilen 98% aus, bei 2% kommt es zu Restschäden. Todesfälle sind beschrieben. Krankheitsfälle etwa 60 pro Jahr.
Schutzmaßnahmen
Bei Aufenthalt in den oben genannten Gebieten komplette Kleidung (lange Hosen, Hemd, etc.) tragen.
Nach einem Zeckenbiß in Endemiegebieten ist eine passive Immunisierung mit einem Immunglobulin innerhalb von 48 bis 96 Stunden möglich. Deshalb nach Zeckenbiß dort einen ortsansässigen Arzt aufsuchen. Gegebenenfalls kann ein passiver Schutz vor vermutlicher Exposition gegeben werden, der Schutz hält jedoch nur 4 Wochen an.
Bei der aktiven Impfung wird ein Schutz durch drei Teilimpfungen erworben. Dauer der Impfung ca. 9-12 Monate, Auffrischung alle 3 Jahre.
Ist eine Impfung sinnvoll?
Im Zusammenhang mit der FSME-Impfung sind zentralnervöse Erkrankungen unterschiedlichen Schweregrades bis hin zu aufsteigenden Lähmungen (Guillain-Barre-Syndrom) aufgetreten.
Deshalb hat die Impfkommision des Bundesgesundheitsamtes vor der Aktiv-Impfung gewarnt:
„Angesichts der regional begrenzten Infektionshäufigkeit, des relativ seltenen Auftretens der Erkrankung außerhalb der Endemiegebiete und der Möglichkeit unerwünschter Wirkungen des aktiven Impfstoffes auf das zentrale und periphere Nervensystem wird empfohlen, die Indikation sorgfältig zu stellen und die Patienten ausführlich über Nutzen und Risiko der Impfung aufzuklären. Gefährdet sind in Endemie-Gebieten Angehörige land- und forstwirtschaftlicher Berufe und sonstige Personen mit besonderem Expositionsrisiko.“
(Deutsches Ärzteblatt Nr.90, Heft 14 vom 09.04.93, S.1059)
Aus diesen Gründen führen wir hier die FSME-Aktiv-Impfung nicht mehr regelmäßig durch, außer bei Auffrischungen nach gut vertragener kompletter Grundimmunisierung.
Eine Impfung wird nur nach Bestätigung der Nutzen-Risiko-Belehrung durchgeführt.